Frühjahr
Sommer
Herbst
Winter
Lustige Stilblüten
Sächsisch gedacht

Haus Marktgasse 16 (Martha Depner):

Mensch gedenk däglich
An die sterblichkeit alles ist
Vergönlich es wehrt eine kleine
zeit die armen und die Reichen von
dannen missen wöichen
in die Ewigkeit

Sach was wilt du nehmen
mit dir aus der wölt es
wird dir alles beschämen alles
gut und göldt ei so du doch meiden
das du kanst mit freiden scheiden von
der welt!

1828

Bauen ist ein schöne Lust,
Was es aber kostet,
hab ich nicht gewußt.
S. 431 - "Volkskunde der Siebenbürger Sachsen", Haltrich-Wolff, 1885



Am Haus Nr. 176 (alte Nummerierung!):

O wie hat es mir das Herz gelacht,
Da mein Hüttlein war gemacht,
Denen sag ich ewig Dank,
Die mir haben die Hand gelangt.
S. 428

Mein Gott, lass mich aus diesem Haus
Dereinsten gehen selig aus.
S.433 - "Volkskunde der Siebenbürger Sachsen", Haltrich-Wolff, 1885

Am Haus Nr. 291:

Nur ein Herz das gutes liebt,
Nur ein ruhiges Gewissen,
Das vor Gott dir Zeugnis gibt,
Wird dir deinen Tod versüßen.
Dieses Herz vor Gott erneut
Gibt im Tod Freudigkeit.

Wenn ich zur Tür geh aus und ein,
So steht der Tod und wartet mein;
Und bleibe ich auch stets zu Haus,
So bringt mich doch der Tod heraus.
S. 437 - "Volkskunde der Siebenbürger Sachsen", Haltrich-Wolff, 1885

Der Herr, der aller Enden
regiert mit seinen Händen
der Brunnen der ewigen Güter
der ist mein Hort und Hüter

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Die Welt ist Bös und Schalkheit voll
Haß und Neid ist überall.
Wenn das lauter Taler wären
könnten sich leicht viel ernähren.



Haus Nr. 308 (Martin Schöppner):

Edler Friede kehre ein,
so wird auch dieses haus gesegnet sein.

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Allen denen die mich kennen.
Gebe Gott, was sie mir gönnen.

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Segne Gott dies Haus
Und die da gehen ein und aus.

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Alles tun auf Gott gebaut,
Keinem Menschen nicht getraut.
Redlich aber und gerecht,
Still und doch nicht gar zu schlecht,
Viel Geduld, wenig Geld,
Das führt euch durch die ganze Welt.

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Es ist kein Mensch in dieser Welt,
Der es stets in allen Sachen
Allen recht und gut kann machen,
Daß es jedermann gefällt.

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Bauen müssen wir allhie
Weil wir ja nicht wohnen können,
Aber in der . . . .
Will niemand zum Bauen können.


Am Haus Nr. 570 (Josef Reimesch):

Lebe wie du wenn du stürbest,
wünschen wirst gelebt zu haben.
Güter die du hier erwürbest,
Würden die dirMenschen gaben,
nichts wird dich im Tod erfreuen,
diese Güter sind nicht dein.


Haus Nr. 411:

Was Gott tut,
das ist wohlgetan im
Himmel und auf Erden.

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Ach bleib mit deinem Segen
Bei uns du reicher Herr,
Dein Gnad und dein Vermögen
In uns reichlich vermehr.

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Arbeit Müh und Sorgen
Ist mein Frühstück alle Morgen.

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Wer die Allgegenwart Gottes stets bedenkt
wird immer das tun, was ewiglich kränkt.


Haus Nr. 371:

Langes Leben, große Sünde,
große Sünde, schwerer Tod.


Haus Nr 140:

Aller unser Sinn und Mut
stehen nach zeitigem Gut
Wenn wir uns das erwerben
So liegen wir nieder und sterben.


Haus Nr. 25:

Ich liebe die Gerechtigkeit
und halte nichts von Prahlen.
Wenn ich als Freund nicht gut genug,
Der laß` sich einen malen.


Haus Nr. 140 (An der Hofseite des Tores):

Das ist das Schönste in der Welt,
Daß der Tod annimmt kein Geld.
Denn wenn der Tod annähme Geld,
so bliebe nur der Reiche auf der Welt.


Inschriften in der Zeidner evang. Kirche

Über dem Chorbogen:
Mit Gott wollen wir Taten tun (Ps. 60.14)  
Über dem Südtor:
Ist jemand in Christus,
so ist er ein neuer Mensch.
Das Alte ist vergangen,
Siehe, es ist alles neu geworden.
2. Kor. 5. 17.  
 
Über dem Westtor:

Wer Gottes Wort ehrt,
Der tut den rechten Gottesdienst.
Jesus Sirach 4. 15 
 


An der Kirchenburgmauer (Marktgasse):

Inschrift an Kirchenburg Marktgasse



Aus der Sammlung von Wilhelm Kamners