... wurde am 13. März 1896 als älteste von sieben Kinder des Gärtners Martin Kraus und der Rosa, geb. Plajer, geboren. Sie besuchte die Volksschule in Zeiden, erlernte das Violinen- und Gitarrenspiel. Schon mit 12 Jahren wurde sie in das Zeidner Orchester aufgenommen. Danach besuchte sie die Mädchenbürgerschule in Kronstadt und absolvierte das Schäßburger Lehrerinjnenseminar.

Sie wurde 1917 die erste weibliche Lehrkraft in Zeiden. Nach zwei Jahren Tätigkeit an der Zeidner Schule lehrte sie sieben Jahre an der evangelischen Schule in Bukarest.Hier war sie auch einige Zeit als Hauslehrerin tätig.Die Großstadt Bukarest hat sie begeistert: Konzerte, Museen, gepflegte Parkanlagen. Gern sang sie im Chor und vertiefte ihre musikalische Bildung. Es folgten ein Schuljahr in den Orten Dirste und Zernescht bei Kronstadt.

Rosa Kraus (in der Mitte sitzend)

Es zog sie danach 1928 nach Zeiden, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1953 als Lehrerin tätig war. Hier leitete den Schülerchor, mit dem sie erfolgreiche Singspiele aufführte. Desweiteren war sie Leiterin der Mädchen-Gymnastikgruppe im Zeidner Turnverein. 1936 gründete die Musikliebhaberin den Frauenchor des Zeidner Gesangsvereins. In der Abendschule bemühte sie sich, den Bildungshorizont der Teilnehmerinnen zu erweitern. Beim Evangelischen Frauenverein war sie Schriftführerin.

In Ihrer Freizeit schrieb sie gerne Gedichte und Prosa in Zeidner Mundart und in Deutsch, die ihre Schwester Hilda Kraus in Form von drei Bücher in den 90-er Jahren herausgab:
1992: "Wer bist Du, Mensch ..." Gedichte in deutscher Sprache
1995: "Dә Zäödnәr Spriәch"-- ein Zeidner Lesebuch" Gedichte und Prosa in Zeidner Mundart mit Übertragung ins Deutsche
1996: "Liederbuch" Melodien und Texte in deutscher Sprache und Zeidner Mundart mit Übertragung ins Deutsche.

In den letzten Lebensjahren lebte sie in großer Zurückgezogenheit in ihrem Haus in der Marktgasse. Nach einem erfüllten Leben starb sie am 22. März 1984 im stolzen Alter von 88 Jahren.

gekürzt aus "Dә Zäödnәr Spriәch"-- ein Zeidner Lesebuch", ergänzt von Gert Liess. Bild: Privatarchiv G. Liess